Selma Meerbaum-Eisinger war eine deutschsprachige jüdische Dichterin, die im Jahr 1924 in Czernowitz, damals Teil Rumäniens, geboren wurde. Sie gehört zu den bemerkenswerten literarischen Stimmen, die aufgrund des Holocaust viel zu früh verstummten. Selma starb im Jahr 1942 im Alter von nur 18 Jahren im Zwangsarbeitslager Michailowka (heutige Ukraine), nachdem sie aufgrund ihrer jüdischen Herkunft deportiert worden war.
Ihr einziges Werk, eine Sammlung von 57 Gedichten, die sie größtenteils zwischen 1939 und 1941 geschrieben hat, trägt den Titel "Blütenlese". Diese Gedichte sind von großer sprachlicher Schönheit und Tiefe geprägt und zeugen von ihrem emotionalen Empfinden, ihren Träumen, Sehnsüchten und Ängsten. Oft vergleicht man ihre Gedichte mit den Werken von Lyrikern wie Rainer Maria Rilke und Else Lasker-Schüler. Sie schreibt über Liebe, Natur und Einsamkeit, aber auch über die bedrückenden Umstände, in denen sie sich aufgrund des aufkommenden Faschismus und des Krieges befand.
Ihre Gedichte wurden von Freunden und Verwandten gerettet und erst Jahrzehnte nach ihrem Tod veröffentlicht, wodurch sie posthum eine gewisse Berühmtheit erlangte. Ihre tragische Lebensgeschichte und ihre Werke sind heute ein bedeutendes Zeugnis des jüdischen Lebens und der literarischen Kultur vor dem Holocaust.
Veranstaltet vom Literatur-Café in Kooperation mit Spiel- und Theaterpädagogik
Eintritt frei