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Pädagogische Professionalisierung angehender Wirtschaftslehrkräfte

Teilnehmer/-innen des Seminars "Pädagogische Professionalisierung 2" zusammen mit Rainer Appenzeller und Janosch Saibel

Seit mittlerweile fünf Jahren bietet die Abteilung Wirtschaftswissenschaften und das Institut für Ökonomische Bildung angehenden Wirtschaftslehrkräften praxisorientierte Seminare zur Pädagogischen Professionalisierung an. Unsere bewährten Coaches vom Team Grenzen(und)LOS – der pensionierte Schulleiter und Naturwissenschaftler Rainer Appenzeller und der Sozial- und Sonderpädagoge und aktive Lehrer Janosch Seibel – stoßen dabei stets auf große Begeisterung von Seiten der Studierenden.

Im aktuellen Blockseminar haben die beiden auf die wichtigsten Ergebnisse der neurobiologischen Forschung der letzten 20 Jahre zurückgegriffen und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten in der Schule simuliert. Eine große Rolle spielte dabei das Mentale Aktivierungstraining (MAT), d.h. sowohl die Vermittlung von kognitiven Inhalten als auch die ebenso wichtigen Bewegungseinheiten machen Unterricht effektiver und nachhaltiger. Ziel ist es, dass Lernende neue Nervenzellen bilden und die Verknüpfung der Synapsen angeregt werden (Förderung der exekutiven Funktionen).

Die Folge:

  1. eine bessere Inhibition mit besserer Impulskontrolle, Förderung der Frustrationstoleranz, der Prioritätensetzung, der Aufmerksamkeitslenkung und der Gelassenheit;
  2. eine bessere Nutzung des Arbeitsgedächtnisses mit planvollerem Handeln, Förderung der Reflektionsfähigkeit und der Erreichbarkeit von gesetzten Zielen;
  3. der Ausbau der kognitiven Flexibilität mit der Kompetenz zu besseren Entscheidungen, der positiven Einstellung auf Neues und der Förderung von Perspektivwechsel.

Auf dieser Grundlage wurden zum einen unterrichtlich erprobte Methoden vorgestellt, um in Konfliktsituationen deeskalierend einzuwirken und das Klassenklima zu optimieren. Neben den theoretischen Grundlagen von Deeskalierungsstrategien wurden dabei präventive und intervenierende Übungen durchgeführt. Zum anderen erfolgten Übungen zur sexualpädagogischen Prävention und Intervention. Nach Auskunft der Bundesregierung befinden sich in jeder Schulklasse durchschnittlich 1,5 missbrauchte Kinder (im Hellfeld). Die vom Grenzen(und)LOS-Team ausgebildeten Lehrkräfte sind in der Lage, Übergriffigkeit schnell zu erkennen, professionell mit diesen Situationen umzugehen, sachkundige Hilfe abzurufen und die Lernenden dazu zu bringen, möglichst nicht Opfer oder Täter/in zu werden. Das Foto zeigt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Ihren beiden Trainern gemeinsam vor dem Gebäude 11.