Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über aktuelle und abgeschlossene Forschungsprojekte im Bereich der Frühkindlichen Bildung und Erziehung an der PH Ludwigsburg.
Kurzinhalt:
Mit dem systematischen Krippenausbau wird die Betreuung von Kindern unter drei Jahren teilweise den Eltern und teilweise den professionellen Akteuren als Aufgabe zugewiesen. In diesem empirischen Forschungsprojekt wird untersucht, wie pädagogische Fachkräfte in und mit Eingewöhnungskonzepten ihren gesellschaftlichen Auftrag interpretieren und wie sie öffentliche und familiale Kleinkindbetreuung dabei zueinander ins Verhältnis setzen. Fokussiert wird damit die konzeptionelle Ebene institutioneller Praxis, die zwischen den Ebenen öffentlicher Diskurse einerseits und der operativen Praxis andererseits lokalisiert ist. Eingewöhnungskonzepte sind organisationsbezogene pädagogische Programme, an denen das Handeln der Fachkräfte sich ausrichten soll. Gleichzeitig fungieren sie, materialisiert in Konzeptpapieren, als Instrumente in der Kommunikation mit den Eltern. Im Forschungsprojekt werden Eingewöhnungskonzepte analysiert und das implizite und explizite Wissen der Fachkräfte in der Verschränkung von Programmatik und habitueller Praxis rekonstruiert.
Methodisches Vorgehen:
Die Analyse von 14 Eingewöhnungskonzepten aus verschiedenen Kindertageseinrichtungen wird mit der Dokumentarischen Methode durchgeführt.
Projektlaufzeit:
01.06.2018 bis heute
Projektbeteiligte:
Projektleitung:
Prof. Dr. Roswitha Staege & Dr. Beate Vomhof
Mitarbeit:
Stephanie Karcher, M.A.
Wissenschaftliche Hilfskräfte:
Gabriele Neubrandt, B.A. & Saskia Frank, M.A.
Publikationen aus dem Forschungsprojekt:
Staege, Roswitha (2020): Bilder in Texten – Analyse von Eingewöhnungskonzepten mit der Dokumentarischen Methode. In: Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung. Online-Zeitschrift zu Qualitativen Methoden in Forschung und Lehre 3, H. 1.
Staege, Roswitha/ Vomhof, Beate (2020): Konzepte als Dokumente. Zur methodologischen Grundlegung der empirischen Analyse von Konzeptpapieren im Kontext institutioneller Kleinkindbetreuung. In: Gaus, Detlef/ Drieschner, Elmar (Hrsg.): Perspektiven pädagogischer Konzeptforschung. Weinheim/ Basel: Beltz Juventa, S. 71-90.
Kurzinhalt:
Mit der Initiative „Wer zieht mit" wollte das gleichnamige Heilbronner Netzwerk mehr männliche Jugendliche für einen Beruf im Bereich der Kindertagesbetreuung begeistern. Männliche Jugendliche (zwischen 13 und 15 Jahren) nahmen im Rahmen der Initiative an einem Workshop teil und besuchten in Zweierteams an zwei Tagen eine Kita, in der Sie mit den Kindern ein Fahrzeug bauen sollten.
Das Forschungsprojekt an der PH Ludwigsburg hat die Perspektiven der an der Initiative beteiligten männlichen Jugendlichen erhoben, um anschließend analysieren zu können, weshalb der Anteil der jungen Männer, die einen Beruf im Bereich der Kindertagesbetreuung anstreben, nicht steigt. Die so gewonnen Erkenntnisse dienten als Basis für eine Weiterentwicklung des Projekts „Wer zieht mit“. Über den Kontext der Auftragsforschung hinaus wurde die Frage relevant, wie männliche Jugendliche in der Berufsfindungsphase den Erzieherberuf und damit verbundene geschlechtliche Rollenbilder konstruieren.
Methodisches Vorgehen:
17 Jungen im Alter von 13 bis 15 Jahren, die die am Projekt ,,Wer zieht mit" teilgenommen haben, wurden via Gruppendiskussion und Leitfadeninterviews (unterstützt mit Bildkarten) befragt. Die Analyse des gewonnenen Materials erfolgte anhand der Dokumentarischen Methode.
Projektlaufzeit:
01.10.2012 bis 30.08.2013
Projektbeteiligte:
Projektleitung:
Prof. Dr. Roswitha Staege
Mitarbeit:
Dr. Beate Vomhof
Studentische Mitwirkung:
Maike Schulz, M.A.
Publikation aus dem Forschungsprojekt:
Staege, Roswitha/ Vomhof, Beate (2019): Beruf und Geschlecht frühpädagogischer Fachkräfte aus der Perspektive männlicher Jugendlicher in der Berufsfindungsphase. Eine rekonstruktive Studie im Kontext der Fachkräftegewinnung für Kindertageseinrichtungen. In: Frick, Rafael/ Godel-Gaßner, Rosemarie/ Kreuzer, Tilman/ Rémon, Cornelia (Hrsg.): Der Faktor Geschlecht als Thema in Forschung und Lehre. Baltmannsweiler: Schneider, S. 121-141.
Auftraggeber und Kooperationspartner:
Kommunales Netzwerk „Wer zieht mit", Heilbronn (Netzwerkmitglieder: Agentur für Arbeit, Kath. Fachschule für Sozialpädagogik, Berufskolleg Sozialpädagogik, Stadt Heilbronn, Landratsamt Heilbronn u.a.)
Kurzinhalt:
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann für Mütter und Väter eine große Herausforderung darstellen. Die Firma Kärcher stellte sich die Frage, wie sie ihre Arbeitnehmer dabei unterstützen könnte, eine Balance zwischen den verschiedenen Lebensbereichen zu schaffen. Das Forschungsprojekt an der PH Ludwigsburg hat den Bedarf von MitarbeiterInnen nach betrieblich unterstützter Kinderbetreuung untersucht und dabei der Gegenstand Vereinbarkeit von Familie und Beruf näher beleuchtet.
Methodisches Vorgehen:
Forschungsteil A: Bedarfsanalyse
In einem ersten Schritt wurde der Bedarf von MitarbeiterInnen mit Kindern (N=318) in Bezug auf betriebliche Kinderbetreuung via standardisiertem Fragebogen erfasst und mit statistischen Verfahren berechnet.
Forschungsteil B.: Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Die elterlichen Perspektiven auf das Thema der Vereinbarkeit wurden durch zwei Gruppendiskussionen mit neun Müttern und Vätern, die bei der Firma Kärcher tätig waren, erhoben. Die Interpretation des Materials erfolgte mit der Dokumentarischen Methode.
Projektlaufzeit:
01.10.2011 bis 31.03.2013
Projektbeteiligte:
Projektleitung:
Prof. Dr. Roswitha Staege
Mitarbeit:
Dr. Beate Vomhof
Studentische Mitwirkung:
Andrea Kohnle, B.A. & Jasmin Maier, B.A.
Auftraggeber und Kooperationspartner:
Alfred Kärcher GmbH & Co. KG, Winnenden