Unter der Bezeichnung „Digitalisierung“ erscheint der aktuelle kulturelle Wandel als eine Aufgabe für Techniker*innen, Ingenieur*innen und Informatiker*innen. Verstehen wir diesen aber als sozialisatorische Herausforderung, wird deutlich, worum es außerdem geht: Um eine pädagogische Aufgabe. Der Schule und allen pädagogischen Berufsfeldern kommt eine zentrale Aufgabe in Zeiten des digitalen Wandels zu. So wird über „digitale Bildung“ gegenwärtig viel diskutiert und geschrieben – und doch ist und bleibt unklar, was mit dieser Phrase eigentlich gemeint ist: Vieles ist heute digital, aber kann Bildung digital sein? Und was bitte sind „digitale Kompetenzen“?
Die Antwort fällt nicht leicht. Sie erfordert die Fortsetzung eines intensiven (interdisziplinären) Diskurses – an dem wir uns vielenorts beteiligen. Eine der zentralen Antworten der Abteilung Medienpädagogik auf die vielfältigen aktuellen Herausforderungen lautet: Medienkompetenz. Damit kann auch einer unserer wichtigsten Beiträge in Studium und Lehre auf den Punkt gebracht werden.
Unter Medienkompetenz wird in den Erziehungswissenschaften und der Medienpädagogik ein komplexes Konzept verstanden, das weit über technische Bedienfähigkeiten hinausreicht. Wesentlicher ist für uns vielmehr die Gestaltung eigener Medienbeiträge, das Wissen über Medien(-systeme) sowie die dahinterliegende (digitale) Technik und deren kritische Reflexion. Medienkompetenz ist demnach mehr als Anwendungswissen und erfordert Reflexionsfähigkeiten, die nicht alleine dadurch erworben werden, dass wir mit digitalen Medien aufwachsen.