Das Schulbuch zählt zu den am häufigsten eingesetzten Medien im Geographieunterricht. Als Verbundmedium beinhaltet es unterschiedliche Medien zu einem Themengebiet, neben Texten sind dies u.a. Abbildungen, Photographien, Karten, Tabellen. Das heißt, die Informationen werden sowohl verbal als auch bildhaft angeboten.
Es stellt sich nun die Frage, ob die Schülerinnen und Schüler die sich daraus ergebenden Potentiale nutzen. In einer Eye-Tracking Studie mit Schülerinnen und Schülern der 5. und 10. Jahrgangstufe (n=75) werden die Strategien bei der Betrachtung geographischer Schulbuchseiten erfasst und zudem untersucht, inwieweit sich die Strategien durch Verknüpfungen zwischen Text und Abbildungen verändern.
Das Ergebnis zeigt, dass bei den Schülerinnen und Schülern der 10. Jahrgangsstufe die Strategie „erst Text lesen, dann Bilder betrachten“ sehr ausgeprägt ist (vgl. Beispiel 1).
Bei den Schülerinnen und Schülern der 5. Jahrgangsstufe ist das Vorgehen vielfältiger und auch noch nicht so eingespielt. Bei den veränderten Seiten (eingefügte Hinweise im Text auf Abbildungen, bzw. bestimmte Stellen in den Abbildungen) hat sich auch die Strategie der Schülerinnen und Schüler verändert. 84 % springen nun zwischen Text und Abbildungen, zum Teil auch mehrmals, hin und her (vgl. Beispiel 2).
Dadurch nehmen sie in großer zeitlicher Nähe die Informationen im Text und in den Abbildungen wahr. Durch den Abgleich der Inhalte kann es zu einer tieferen kognitiven Verarbeitung kommen.
Bei den Schulbuchseiten in den Videos handelt es sich um von uns für den Forschungszweck abgeänderte Seiten mit Bestandteilen aus folgenden Lehrwerken: