Nach der Begrüßung durch Prorektorin Prof.in. Elke Grundler und der AGICA Projektleitung Prof.in. Susan Harris-Huemmert, stellte das AGICA-Projektteam zunächst die eigenen Forschungsergebnisse der letzten zwei Jahre vor.
Anschließend gaben die drei Keynote-Speaker Prof. Dr. Glen Jones von der Universität von Toronto (OISE), Dr. Celia Whitchurch vom University College London und Dr. Heide Klug, Kanzlerin an der TH Aschaffenburg Einblicke in die unterschiedlichen Hochschullandschaften in Kanada, dem Vereinigten Königreich und Deutschland.
Glen Jones zeigte auf, in welchen Bereichen nichtwissenschaftliches Personal an der Universität Toronto tätig ist. Neben typischen Bereichen wie Recht und Verwaltung gibt es in Kanada beispielsweise auch eine steigende Anzahl von Angestellten im Bereich der psychischen Gesundheit. Zudem gibt es immer mehr „Communities of Practices“, die ähnlich zu einem Innovationslabor den Teilnehmenden aus den unterschiedlichen Bereichen der Hochschule die Zusammenarbeit in einem geschützten Umfeld ermöglichen.
Celia Whitchurch sprach von Rankings britischer Hochschulen, da diese die Finanzierung der Hochschulen beeinflussen. Sie zeigte einige Beispiele von hochschulinternem Wissenstransfer am Center for Global Higher Education auf, unter anderem ein von Professoren und Studierenden selbst angelegter Garten sowie „Sandpit“-Workshops.
Im Anschluss gab Heide Klug Einblicke in die Technische Hochschule Aschaffenburg und wie Wissenstransfer dort ganz konkret durchgeführt wird. Sie erklärte, dass es wichtig sei, besonders in Krisensituationen einen Schritt zurück zu machen und zu überlegen, wer alles zur Lösung eines Problems involviert werden sollte.
Am Nachmittag konnten Möglichkeiten des hochschulinternen Wissenstransfers in drei parallelen Worldcafé-Runden diskutiert werden. Unter dem Motto „Governance of many tongues: Bridging Cultures through Collaboration“ (Kanada) wurde besprochen, wie die Governance in Hochschulen durch verschiedene Maßnahmen eine Kultur fördern kann, in der akademisches und administratives Personal besser zusammenarbeiten. Unter dem zweiten Motto „Moments for Tea and Talk: Creating Time and Space for HEI-internal Knowledge Transfer“ (Großbritannien) diskutierten die Teilnehmenden mögliche Zeiten und Räume, um trotz voller Terminkalender Wissensaustausch zu ermöglichen. Die Teilnehmenden entwickelten verschiedene Ideen, wie z.B. thematische Mittagspausen, gemischte Teams und digitale Plattformen. Weitere praktische Vorschläge umfassen transparente Kommunikationskanäle, regelmäßige Austausche und die Integration des Wissensaustauschs in bestehende Arbeitsprozesse.
Unter dem letzten Motto „The Art of Bureaucracy: Making Knowledge Flow within HEIs“ (Deutschland) wurde diskutiert, wie Projekte aussehen können, die den direkten Austausch zwischen Wissenschaft und Verwaltung stärken und wie dadurch die Hochschule weiterentwickelt werden kann. Um den Austausch zwischen administrativem Personal und Forschenden in Hochschulen zu verbessern, könnten Maßnahmen wie Jobrotation, Co-Design von Trainingsangeboten und gemeinsame Forschungsprojekte zur Organisationsentwicklung das Verständnis für unterschiedliche Perspektiven fördern.
Ein roter Faden, der sich durch alle drei Worldcafé-Tische zieht, ist die Förderung einer offenen und kollaborativen Kultur durch transparente Kommunikation, gemeinsame Entscheidungsprozesse sowie kontinuierliche Lern- und Austauschformate, die gegenseitiges Verständnis und Innovationen unterstützen.
Anschließend wurden die Ergebnisse für alle im Plenum vorgestellt. Prof. Dr. Michael Hölscher fasste das Gesagte zusammen und rundete damit die gelungene internationale Konferenz ab.