Der vorliegende Sammelband eröffnet sowohl theoretische als auch praxisorientierte Perspektiven auf Design Thinking in Bildungskontexten. Die internationalen Beiträge geben Einblicke in unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten der zielgruppenzentrierten Innovationsmethodologie im Bildungsbereich - von Schule über Hochschule und Weiterbildung bis hin zur betrieblichen Organisationsentwicklung - und unterstützen so die erfolgreiche Initiierung und Umsetzung von Innovationen im Bildungsmanagement.
Design Thinking ist eine Innovationsmethodologie zur Lösung von Problemen und zur Entwicklung neuer Ideen, die konsequent die Bedürfnisse und Bedarfe der Nutzer zum Ausgangspunkt nimmt. Das Ziel ist es, Lösungen zu finden, die tatsächlich Antworten auf die Fragen und Problemlagen der Anwender geben. Damit ist der Ansatz in hohem Maße anschlussfähig an ein Bildungsverständnis, in dessen Mittelpunkt das lernendende Subjekt steht.
Am Institut für Bildungsmanagement befassen wir uns mit den Möglichkeiten, Design Thinking für die Entwicklung und Umsetzung von Innovationen im Bildungsbereich einzusetzen, insbesondere bei der Programm- und Angebotsentwicklung und in der Organisationsentwicklung. Wir nutzen das Portfolio an Denkweisen und Methoden in Workshops und Seminaren, vermitteln es in der Lehre - und wir experimentieren mit dem Ansatz für unsere eigene Programmentwicklung (siehe Workshop „Design Thinking Kompakt).
Workshop Design Thinking 2018
Dieses Jahr entschlossen wir uns dazu, die Präsenzveranstaltung zum Modul Bildungsprozessmanagement für einige Bildungsmanagement-Alumni zu öffnen.
Daraus entstand ein Workshop, bei dem der Design-Thinking-Prozess nicht nur in der Theorie betrachtet wurde, sondern in komprimierter Form sowohl für Studierende als auch Absolventen des Studiengangs erlebbar war. Dabei wurden Design Challenges formuliert und bearbeitet, die direkt aus dem Arbeitsalltag der Beteiligten gegriffen sind.
Workshop "Design Thinking Kompakt" 2017
In einem eintägigen Workshop am 31.3.2017 nutzte das Institut für Bildungsmanagement der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg die Gelegenheit, sich mit zahlreichen namhaften Wirtschaftsunternehmen sowie Schulen und Organisationen aus der Erwachsenenbildung über aktuelle Trends und Anforderungen zum Bildungsmanagement intensiv auszutauschen. Aus der Praxis für die Praxis – nach diesem Motto profitierte die Hochschule von den vielen Anregungen und neuen Impulsen für die Gestaltung ihres Masterstudiengangs rund um das in Zeiten des Wandels immer bedeutender werdenden Themas „Bildungsmanagement“.
Ein Novum dabei war das im universitären Umfeld im Kontext der Entwicklung von Bildungsprogrammen kaum praktizierte „Design Thinking“. Das Institut Bildungsmanagement setzt auf den Einsatz agiler Management-Methoden bei der Gestaltung von Studiengängen und lotet weitere Einsatzmöglichkeiten im Feld des Bildungsmanagements aus.
Die Teilnehmenden des Workshops waren sich einig: individuell, flexibel und praxisnah muss der Masterstudiengang Bildungsmanagement sein. Die Resonanz zeigt, dass die Hochschule mit dem Studiengang nach wie vor auf dem richtigen Weg ist. Bei der Weiterentwicklung gilt es nun, sich noch enger auf die Anforderungen und Prozesse von Bildungsorganisationen zu beziehen und auch die Studieninhalte und Methoden noch konsequenter entlang den individuellen Lernbedarfen der Teilnehmenden auszurichten. Aktuelles Führungs-Know How, die Fähigkeit, mit Komplexität umzugehen, das Wissen um agile Managementmethoden oder Kompetenzen, um Menschen noch gezielter bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu begleiten, sind für einen erfolgreichen Bildungsmanager wichtiger denn je.