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Tiere - Medien - Bildung 2023

Virtuelle Tagung am 11./ 12. Mai 2023

"Tiere - Medien - Bildung. Perspektiven der Animal Studies für Medien, Medienpädagogik und Mediendidaktik" 

Repräsentationen von Tieren sowie des Verhältnisses von Tieren und Menschen sind fester Bestandteil medialer Alltags- und Lebenswelten, insbesondere auch von Kindern und Jugendlichen. In vielfältiger Weise werden hierbei gesellschaftliche Perspektiven auf vorherrschende Mensch-Tier-Verhältnisse bestätigt, verhärtet oder hervorgebracht – aber auch Räume für Gegenentwürfe eröffnet. Einerseits erwachsen hier Fragen zur (Re)Produktion von gesellschaftlichen Konstruktionen des Mensch-Tier-Verhältnisses, zu Mensch-Tier-Grenzen, zu kulturellen Praktiken im Horizont von Mensch-Tier-Verhältnissen sowie damit einhergehend zur Tierethik, zu den Machtverhältnissen zwischen Menschen und Tieren sowie Ausprägungen des Speziesismus etc. Diese Fragen stehen in Verbindung mit den Bedeutungen und Funktionen von Medien, Medientechnik und -angeboten sowie und deren Einbettung in soziale und kulturelle Praktiken. Andererseits bieten Medien die Möglichkeit einer kritischen Reflexion der gesellschaftlich vorherrschenden Konstruktionen des Mensch-Tier-Verhältnisses. Diese divergenten medialen Repräsentationen sind Bestandteil von Mediensozialisation und prägen als die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen auf das Verhältnis von Menschen und Tieren.

Vor diesem Hintergrund fordern die Animal Studies dazu auf, sich mit der Bedeutung von Medien im Kontext der gesellschaftlichen Konstruktion von Mensch-Tier-Verhältnissen zu befassen – oft verbunden mit der Hoffnung nach einer Veränderung vorherrschender kultureller Perspektiven auf das Mensch-Tier-Verhältnis. Vor diesem Hintergrund besteht die Notwendigkeit, sich aus der Perspektive der Animal Studies heraus mit der Bedeutung von Medien im Kontext der gesellschaftlichen Konstruktion von Tier-Mensch-Verhältnissen zu befassen. Eine Möglichkeit zur kritisch-reflexiven Auseinandersetzung liegt in Bildungskontexten bzw. der Pädagogik. Zugleich sind Medienpädagogik und Medien- bzw. Fachdidaktiken selbst durch Impulse der Animal Studies herausgefordert, da sie ebenfalls Instanzen der Reproduktion vorherrschender Paradigmen des Mensch-Tier-Verhältnisses sind (u.a. durch anthropozentrische Grundannahmen). Systematische pädagogisch-didaktische Herangehensweisen gilt es in diesem Zusammenhang aber erst noch zu entwickeln. In diesem Zusammenhang rücken medienpädagogische und -didaktische Herangehensweisen in den Blick, welche im Besonderen die Möglichkeit haben, Analyse, Reflexion und Bearbeitung der medialen Phänomene und Praktiken rund um die vorherrschenden gesellschaftlichen Konstruktionen des Mensch-Tier-Verhältnisses in den Mittelpunkt des pädagogisch-didaktischen Handelns zu stellen.

Die Tagung möchte Perspektiven auf die vielfältigen medialen Repräsentationen von Tieren und Mensch-Tier-Verhältnissen sowie medialen Praktiken im Horizont von Mensch-Tier-Verhältnissen darlegen und pädagogisch-didaktische Perspektiven für die Auseinandersetzung mit diesen aufzeigen.

Organisatorisches

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.

Wir bitten um Anmeldung bis 10.05.23 per E-Mail an christian.hoiss(at)lmu.de oder schluchter(at)ph-ludwigsburg.de 

Bei dringlichen Fragen oder technischen Schwierigkeiten erhalten Sie Unterstützung unter christian.hoiss(at)lmu.de oder schluchter(at)ph-ludwigsburg.de 

Programm

Donnerstag, 11. Mai 2023

09.15 Virtuelles Ankommen
09.30

Christian Hoiß (Ludwig-Maximilians-Universität München)/ Jan-René Schluchter (Pädagogische Hochschule Ludwigsburg)

Begrüßung und Impuls "Tiere - Medien - Bildung. Perspektiven der Animal Studies für Medien, Medienpädagogik und Mediendidaktik"

10.00

Helena Pedersen (Universität Göteborg)

The pedagogical struggle over animal representations: Media narratives as animal politics

11.30 Pause
11.45

Sonja Schreiner (Universität Wien)

(Un)gleiches Miteinander und (Artger)echtes Leben lehren - Workshop mit Best-Practice-Beispielen aus zwei Neuerscheinungen zu Human-Animal Studies im Unterricht

12.45 Mittagspause
13.30

Daniela Borowsky (freie Medienpädagogin)

Repräsentationen von Tieren in digitalen Spielen

14.15

Fabian Mehmel (Universität Kassel)

"Friends not Food" - Idyllik im digitalen Landwirtschaftsspiel "Story of Seasons"

15.00 Pause
15.30

Michael Reichelt (Martin-Luther-Universät Halle-Wittenberg)

"Alle Tiere sind schon da?" - Tierische Botschafter*innen in Markennamen und -logos von Lehr- und Lernmanagementsystemen

16.15

Grit Alter (Pädagogische Hochschule Tirol)

Deep Blue Something. Die (Miss)Repräsentation des Ökosystems Ozean und was wir bereits in der Primarstufe tun können

17.00

Klarissa Schröder (Pädagogische Hochschule Heidelberg)/ Elena Link (Marienschule-Nordschule Bonn)

"In echt ist weniger Wiese!" - Zweiklässler*innen untersuchen die Darstellung des Schweins im Medium Bilderbuch

17.45 Verabschiedung/ Ende

Freitag, 12. Mai 2023

09.00 Virtuelles Ankommen
09.15

Jan-René Schluchter (Pädagogische Hochschule Ludwigsburg)

Animal Studies, Medien und Bildung - Annäherungen

10.00

Julia Goldlust (Universität Hildesheim)

Wenn Jäger sich einen Bären aufbinden - Didaktische Potenziale des Nachvollzugs von Tierperspektiven und ihrer filmästhetischen Gestaltung am Beispiel von "Der Bär"

10.45 Pause
11.00

Jana Mikota (Universität Siegen)

Von (illegalen) Tierrettungen in Kinder- und Jugendliteratur und -medien

11.45

Ksenia Kuminykh (Georg-August-Universität Göttingen)

"Mensch-Tier"-Dichotomie in der internationalen Jugendliteratur

12.30 Mittagspause
13.15

Bianca Schinabeck (Ludwig-Maximilians-Universität München)/ Michael Penzold (Ludwig-Maximilians-Universität München)

Die Hyäne - Über ein sehr spezielles Tier in der afrikanischen Kinder- und Jugendliteratur

14.00

Susanne Lang (Hochschule Mannheim)/ Hannah Hummel (Hochschule Mannheim)/ Michelle Terschi (Hochschule Mannheim)

Tier-Referenzen und -repräsentationen in digitalen Disclosure-Profilen von Betroffenen sexualisierter Gewalt in der Kindheit

14.45 Pause
15.00

Mariia Polishchuk (Ruhr-Universität Bochum)

Eine Hundeleine als Interface? Von einem anthropozentrischen zu einem Multi-Species-Ansatz

15.45

Berbeli Wanning (Universität Siegen)/ Clara Wanning

Die Seele des Westens zwischen Natur und Kultur - Empathiestrategien einer tierischen Transferfigur im Kinderfilm "Spirit, der wilde Mustang"

16.30

Christian Hoiß (Ludwig-Maximilians-Universität München)/ Jan-René Schluchter (Pädagogische Hochschule Ludwigsburg)

Abschluss und Perspektiven "Tiere - Medien - Bildung. Perspektiven der Animal Studies für Medien, Medienpädagogik und Mediendidaktik"

17.15  Verabschiedung/ Ende