In der aktuellen Ausgabe der merz befragen Prof. Dr. Thomas Knaus, Jennifer Schmidt und Olga Merz unter dem Titel Aktive Medienarbeit als Vorbild – Handlungsorientierte Ansätze zur Förderung einer um digitaltechnische Dimensionen erweiterten Medienbildung den in der Medienpädagogik etablierten Ansatz der Aktiven Medienarbeit auf seine aktuelle Relevanz. Der Ansatz basiert auf handlungsorientierten Zugängen und zielt auf die Stärkung menschlicher Kommunikations- und Gestaltungsfähigkeit. Kommunikations- und Handlungsfähigkeit, so die Autorinnen und der Autor, seien in einer digital geprägten Gesellschaft aktueller denn je, da aufgrund der digitalen Basis aktueller Medien technologische Prinzipien und in Technik eingeschriebene Werte und Normen stets 'mitkommunizieren'. Was bedeutet dieses 'Mit-kommunizieren' sowie die Erkenntnis, dass menschliche Kommunikation nicht mehr nur zwischen Menschen und mittels Medien stattfindet, für das gesellschaftliche Miteinander, für Persönlichkeitsentwicklung und Bildungsprozesse?
Zur Diskussion dieser Frage führen die Autorinnen und der Autor in das Konzept des produktiven Medien- und Technikhandelns ein und analysieren, inwiefern diese von der Aktiven Medienarbeit inspirierten pädagogischen Ansätze die praktische Förderung einer um digitaltechnische Dimensionen erweiterten Medienbildung ermöglichen. Als Reflexions- und Diskussionsgrundlage dienen erste Ergebnisse einer laufenden qualitativen Studie.
Das neu erschienene merz-Themenheft mit dem Titel "(Kritische) Aktive Medienarbeit" (herausgegeben von Klaus Lutz, Mareike Schemmerling und Wolfgang Reißmann) widmet sich der Bedeutung der Aktiven Medienarbeit vor dem Hintergrund des digitalen Wandels.
Da sich die mit der digitalen Technik verbundenen neuen Möglichkeiten, wie die kollaborative Online-Zusammenarbeit oder KI, teils der Logik Aktiver Medienarbeit entziehen, wird in den Beiträgen verhandelt, inwiefern sich Ansätze der Aktiven Medienrabeit verändern (müssen) und welche Herausforderungen sich dabei ergeben.