Im Rahmen des 40. GMK-Forums Un|Sichtbarkeiten? Medienpädagogik, Intersektionalität und Teilhabe vom 17. bis 19. Nov. 2023 in Bielefeld veranstaltet die Fachgruppe Qualitative Forschung einen Workshop, der die Herausforderungen behandelt, die sich in der Medienforschung ergeben - insbesondere innerhalb Sozialer Medien. Dabei geht es unter anderem um Fragen der Privatsphäre, des Datenschutzes, der Datenerhebung und -verarbeitung sowie um den Umgang mit sensiblen Inhalten und Gruppen.
Ziel des Workshops ist es, mit den Teilnehmer:innen über die ethischen Herausforderungen in der Medienforschung ins Gespräch zu kommen und dadurch die Forschenden zu unterstützen, ethisch verantwortungsvolle Forschungspraktiken zu entwickeln. Diesem Ziel folgend werden unter anderem folgende Fragestellungen behandelt: Wie können Forschende die Intersektionalität in der Analyse von Medieninhalten und -praktiken berücksichtigen, um die vielfältigen Erfahrungen heterogener Gruppen zu verstehen? Welche Methoden und Ansätze ermöglichen eine inklusive Teilhabe unterschiedlicher Stimmen und Perspektiven in der Medienforschung? Und wie können Forscher:innen ethische Aspekte in der Datenerhebung und -verarbeitung in Sozialen Medien gewährleisten, insbesondere im Hinblick auf den Schutz der Privatsphäre der Teilnehmenden? Datum und Uhrzeit werden im Rahmen des Gesantprogramms des GMK-Forums bekannt gegeben.
Die GMK-Fachgruppe Qualitative Forschung organisierte bereits am 10. Juli 2023 einen Online-Fachtag im Rahmen der Medienpädagogik meets…-Reihe und veranstaltete in diesem Rahmen einen Workshop zur Frage, wie Kinder KI- und algorithmische Empfehlungssysteme verstehen.
KI-basierte Empfehlungssysteme steuern bei Apps wie YouTube oder TikTok die Auswahl und Präsentation von Inhalten. Hierbei werden sowohl individuelle als auch aggregierte Daten ausgewertet und schließlich personalisierte Feeds ausgegeben. Für die qualitative Forschung stellt der Umgang mit diesen Medienangeboten eine große Herausforderung dar: Einerseits entzieht sich das Medienangebot den Möglichkeiten klassischer Inhaltsanalysen. Anderseits ist das Zusammenspiel zwischen KI-basierten Entscheidungssystemen und dem individuellen Medienhandeln komplex und daher für Forschende schwer zu interpretieren. Entsprechend ist die adressat:innen-orientierte Forschung gefragt, geeignete Forschungsmethoden zu entwickeln, um diese Herausforderungen zu bewältigen.
Für den Workshop präsentierten Dr. Niels Brüggen (JFF) und Maximilian Schober (JFF) eine Studie, die sie aktuell im Rahmen des Projekts Digitales Deutschland | Monitoring der Digitalkompetenz der Bevölkerung des JFF Institut für Medienpädagogik durchführen. Der Fokus lag auf den theoretischen Grundlagen der Studie und das adressat:innen-orientierte methodische Setting. Da die Auswertung derzeit noch läuft, konnten sie nur erste Erkenntnisse aus der Feldphase vorstellen. Moderiert wurde der Fachtag von den Sprecher:innen der Fachgruppe Prof. Dr. Sonja Ganguin von der Universität Leipzig und Prof. Dr. Thomas Knaus, Leiter der Abteilung Medienpädagogik an der PH Ludwigsburg.