Die Forschung hat in den letzten Jahren gezeigt, dass Maßnahmen zur Prävention von Rechenstörungen vor allem dann wirksam sind, wenn sie einen systematischen Aufbau numerischer Basiskompetenzen beinhalten und sich dabei an Theorien der mathematischen Kompetenzentwicklung orientieren. Bislang ist allerdings weitgehend unklar, zu welchem Zeitpunkt (z.B. vor oder nach Schuleintritt) und unter welchen instruktionalen Rahmenbedingungen entsprechende Präventionskonzepte optimalerweise in die Förderpraxis an Bildungseinrichtungen implementiert werden sollten. Im Rahmen des Projekts wurde dieser Frage gezielt nachgegangen. Dabei wurde zunächst überprüft, inwiefern sich primärpräventiv angelegte Fördermaßnahmen im Kindergarten im Vergleich zur Sekundärprävention nach Schuleintritt als unterschiedlich wirksam erweisen. Ferner wurde untersucht, inwiefern sich das Potenzial der Förderung von numerischen Basiskompetenzen durch die Kombination mit dem Ansatz des peer-gestützten Lernens weiter optimieren lässt. Das Projekt zielte dabei nicht nur auf reine Wirksamkeitsanalysen ab, sondern es sollte ferner eine systematische Überprüfung der postulierten Wirkmechanismen sowie die Bedeutung potenziell relevanter Moderatorvariablen erfolgen (z.B. Ausgangslage vor der Förderung, Arbeitsgedächtnis, Bildungshintergrund der Familie). Dabei wurde die Kompetenzentwicklung der geförderten Kinder im Längsschnitt über den Verlauf der Vor- und Grundschulzeit hinweg verfolgt.