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Altersbilder in Kinderbüchern

Der Verein "Gesellschaft, Altern, Medien e.V." (Vorstand Prof. Dr. Anja Hartung-Griemberg) zeichnet eine herausragende Masterarbeit aus.


Preisverleihung

Andrea Wanner hat an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA) Geragogik studiert. Im Mittelpunkt ihrer Masterarbeit stand die Frage, wie ältere Menschen und das Alter in Kinderbüchern dargestellt und kontextualisiert werden. Für ihre ebenso aufwendige wie differenzierte Arbeit wurde sie mit dem wissenschaftlichen Nachwuchspreis des Vereins '"Gesellschaft, Altern, Medien e.V." ausgezeichnet.

Für ihre Abschlussarbeit ist sie kürzlich mit dem Nachwuchspreis des Vereins „Gesellschaft –Medien – Altern“ ausgezeichnet worden. Sie hat untersucht, wie alte Menschen in deutschsprachigen Bilderbüchern dargestellt werden, und damit eine Forschungslücke geschlossen.


Altersbilder: Alte Menschen in prekären Lebensverhältnissen kommen in Bilderbüchern in der Regel nicht vor. Mit ihrem berufsbegleitenden Masterstudiengang Geragogik qualifiziert die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PHKA) für die Bildungsarbeit mit älteren Menschen. Absolventin Andrea Wanner ist kürzlich für ihre Masterarbeit „Altersbilder in Bilderbüchern – Eine Mixed-Method- Analyse deutschsprachiger Bilderbücher im 21. Jahrhundert“ mit dem Nachwuchspreis des Vereins „Gesellschaft – Medien – Altern“ (GAM) ausgezeichnet worden. Bereits im März ist ihre Arbeit als Band 15 der GAM-Schriftenreihe bei Kopaed erschienen, einem Fachverlag für Medien-, Kunst- und Kulturpädagogik. Andrea Wanner, die als Pädagogische Fachbereichsleiterin an einer Volkshochschule arbeitet und freiberuflich Kinder- und Jugendbücher rezensiert, hat in ihrer Abschussarbeit untersucht, wie alte Menschen in deutschsprachigen Bilderbüchern dargestellt werden. Dazu hat sie 121 Bilderbücher unter die Lupe genommen, die zwischen 2000 und 2022 erschienen sind. Ihr Fazit: Zwar zeigten die Bücher eine erstaunliche Bandbreite an Altersbildern, aber biographische Informationen zu alten Menschen gebe es beispielsweise kaum, Betätigungsfelder gerieten oft etwas klischeehaft und Probleme, die das Alter mit sich bringe, würden – bis auf das Thema Gesundheit – eher ausgeklammert. Auch Menschen mit Migrationshintergrund fehlten. Und alte Männer und Frauen in prekären Lebensverhältnissen kämen bis auf eine Ausnahme nicht vor. „Wenn Kinder ohne Vorurteile auf das Alter und Altern blicken sollen, brauchen sie – neben vielen anderen Dingen – Bilderbücher, die sie dabei
unterstützen“, lautet ihre zentrale Forderung. Grundvoraussetzung dafür seien facettenreiche Altersbilder. Wanner, die ausgebildete Buchhändlerin ist sowie Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und Bildungswissenschaft studiert hat, schlägt unter anderem vor, Verlage entsprechend zu sensibilisieren, Fortbildungen für Erzieher:innen anzubieten und einen Preis für die gelungene Darstellung von Alter in Bilderbüchern auszuloben. Laut GAM e.V. sind Bilderbücher „selten Gegenstand der Altersforschung“, ihr Einfluss auf „die mentalen Konzepte von Altsein aber kaum zu unterschätzen.“ Wanners Arbeit zeichne sich durch großen methodischen Aufwand und Anschaulichkeit aus, so die Vorsitzenden des Vereins Prof. Dr. Anja Hartung-Griemberg (Pädagogische Hochschule Ludwigsburg) und Bernd Schorb (Universität
Leipzig). Andrea Wanner freut sich sehr über die Auszeichnung, die sie im Juni auf Schloss Tunzenberg in Niederbayern entgegengenommen hat: „Das ist ein toller Erfolg für eine sehr umfangreiche Studie.“ Die Themen Lebenslanges Lernen und das Lernen Älterer haben sie bereits
während ihres Studiums der Bildungswissenschaft sehr interessiert und waren Beweggrund, das berufsbegleitende Masterstudium Geragogik an der PHKA anzuschließen. Über Gesellschaft – Altern – Medien e. V. Gesellschaft – Medien – Altern e. V. ist eine Plattform für die fachliche Reflexion der mediatisierten Lebenswelten älterer Menschen. Der im Jahr 2010 gegründete Verein versteht sich als Impulsgeber für Wissenschaft und Praxis. Seine Mitglieder sind Herausgeber:innen der Fachzeitschrift „Medien & Altern“ und der Schriftreihe „Gesellschaft, Altern, Medien“; sie veranstalten Fachtagungen und verleihen jährlich einen wissenschaftlichen Nachwuchspreis für Qualifizierungsarbeiten, die sich mit sozial- und medienwissenschaftlichen, gerontologischen und pädagogischen Fragestellungen im Bereich Alter(n) und Medien beschäftigen.
https://www.gesellschaft-altern-medien.de

Informationen zum Nachwuchspreis:
https://www.gesellschaft-altern-medien.de/nachwuchspreis

 

Über den Masterstudiengang Geragogik
Der berufsbegleitende, viersemestrige PHKA-Studiengang Geragogik, der für die Bildungsarbeit
mit älteren Menschen qualifiziert, vermittelt geragogische Kompetenzen, reflektiert sie und ent-
wickelt sie weiter – in enger Verzahnung von Theorie und Praxis und auf Grundlage aktueller pä-
dagogischer Forschung. Als der Studiengang zum Wintersemester 2014/2015 eingerichtet wurde,
war er der erste Masterstudiengang für Geragogik in Deutschland. 2018 wurde er mit dem 3. Platz
des Landesweiterbildungspreises Baden-Württemberg ausgezeichnet. https://ph-ka.de/gera

Quelle/Text: Medienkontakt Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Regina Thelen, Pressesprecherin