Herzlich willkommen und vielen Dank für Ihr Interesse am Forschungsprojekt "FEDIelementar - Subjektive Sichtweisen pädagogischer Fachkräfte auf Inklusion in Kindertagesstätten". Hier finden Sie alle wichtigen Informationen für Teilnehmer*innen, Einrichtungen, Presse und Fachkolleg*innen.
Sie sind Fachkraft in einer Kindertageseinrichtung? - Dann freuen wir uns sehr, wenn Sie unser Projekt durch die Teilnahme an einer Online-Befragung (20-30 Minuten) unterstützen:
https://ww3.unipark.de/uc/fedi/
Alle Informationen zu Ablauf und Datenschutz erhalten Sie auf der ersten Seite des Online-Fragebogens.
Teilnahmecode: Wenn Sie von Ihrer Einrichtungsleitung einen Code zur Teilnahme erhalten haben, geben Sie diesen bitte während der Befragung an. Falls nicht, geben Sie bei der entsprechenden Frage einfach "0000" ein.
Interessierte Einrichtungen aus allen Bundesländern:
Wir freuen uns, wenn eine Vielzahl an Einrichtungen an unserer Befragung teilnimmt. Wenn Sie mit Ihrer Einrichtung an der Befragung teilnehmen möchten, wenden Sie sich bitte per Mail an Frau Schwald (leonie.schwald(at)stud.ph-ludwigsburg.de), um einen Einrichtungsbezogenen Teilnahmecode für die Umfrage sowie Informationsmaterialien zur Bewerbung in Ihrem Team zu bekommen.
Zusatzinformationen für Einrichtungen der Träger Katholische Kindertageseinrichtungen Siegerland-Südsauerland, Katholische Kindertageseinrichtungen Hellweg sowie Katholische Kindertageseinrichtungen Hochsauerland-Waldeck:
Neben Frau Melzer und Herrn Scheer können Sie sich bei Rückfragen zusätzlich auch jederzeit auf Trägerseite an Herrn Luca Schwarzer wenden. Sie finden hier auch die Präsentation aus der Leitungskonferenz, die Sie in Ihren Teamsitzungen nutzen können.
Im Rahmen des Projekt FEDIelementar soll der bereits evaluierte (Scheer et al., 2020) Fragebogen zur Erfassung subjektiver Definitionen von Inklusion (FEDI; Egener et al., 2019) für den Einsatz im Elementarbereich (Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen) adaptiert und psychometrisch evaluiert werden. Dazu werden Items des FEDI, die explizit auf das Schulsystem abzielen, so modifiziert, dass sie im Bereich der frühkindlichen Bildung einsetzbar sind.
Die Datenerhebung wird mittels Unipark im Zeitraum Mai-Juli 2022 durchgeführt. Zur Datenauswertung wird die freie Statistiksoftware R eingesetzt.
Die Reliabilität soll mittels Faktorreliabilität sowie interner Konsistenz geprüft werden. Die Konstruktvalidität soll über konfirmatorische Faktorenanalyse und über Korrelationen mit Einstellungen zu Inklusion sowie Selbstwirksamkeitserwartungen erfolgen.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse sollen sowohl in englischer Sprache Open-Access veröffentlicht werden als auch in Sekundärpublikation deutschsprachig für ein allgemeines Fachpublikum.
Das Projekt wird aus Mitteln des Forschungsfonds der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg gefördert: https://forschung.ph-ludwigsburg.de/druck_projekt.php?id=505&resumen=J&len_inhalt=350&len_ergebnis=200&usersprache=D
Der Begriff Inklusion lässt sich, insbesondere mit Blick auf den Bildungsbereich, wissenschaftlich nicht eindeutig definieren. In der Fachliteratur existiert eine Vielzahl sich gegenseitig ergänzender, aber auch widersprechender Definitionsansätze (Göransson & Nilholm, 2014; Grosche, 2015; Piezunka et al., 2017). Dies führt dazu, dass auch im gesellschaftlichen Diskurs um Inklusion und in der Praxis des Bildungssystems verschiedene subjektive Vorstellungen und Verständnisse von Inklusion aufeinandertreffen. Gleichzeitig zeigt die Implementations- sowie Schulbegleitforschung, dass die jeweils individuelle Sichtweise auf Inklusion beeinflusst, wie Akteure das Thema Inklusion an die Handlungsbedingungen ihres jeweiligen Bereichs anpassen, also rekontextualisieren (Amrhein, 2011; Scheer, 2021).
Im schulischen Kontext konnte die Unterschiedlichkeit subjektiver Definitionen von Lehrkräften qualitativ beschrieben werden (Przibilla et al., 2018). Zugleich zeigen Krischler et al. (2019) auf, dass subjektive Definitionen von Inklusion einen Einfluss auf Einstellungen zu Inklusion haben. Eine Korrelation zwischen einzelnen Dimensionen des subjektiven Inklusionsverständnisses (insbesondere einer ethisch basierten Definition) einerseits und Einstellungen zu Inklusion andererseits lässt sich auch in einer nicht-schulischen Stichprobe bei Studierenden und Universitätsmitarbeitenden zeigen (Scheer et al., 2020).
Für den elementarpädagogischen Bereich liegen im deutschsprachigen Raum zwar Studien bzgl. der Einstellungen zu Inklusion vor (Grönke & Sarimski, 2018; Lohmann et al., 2016). Zum subjektiven Verständnis davon, was Inklusion ist, liegen allerdings nur einzelne qualitative Studien aus dem internationalen Sprachraum vor. Insbesondere Makoelle (2014) beschreibt Unterschiede in den Sichtweisen, die denen bei Lehrkräften ähnlich erscheinen. Daher ist anzunehmen, dass sich die Subskalen des FEDI (Egener et al., 2019) auch im Bereich der Elementarbildung abbilden lassen.
Im Rahmen des Projekts soll eine Adaption des FEDI für Fachkräfte im Elementarbildungsbereich vorgenommen und psychometrisch evaluiert werden.
Folgende Fragestellungen leiten das Vorhaben:
Subjektive Definitionen von Inklusion
Der „Fragebogen zu Erfassung subjektiver Definitionen von Inklusion“ (Egener et al., 2019; Scheer et al., 2020) umfasst insgesamt 15 Aussagen zu drei Dimensionen subjektiver Definitionen von Inklusion, die von den Befragten auf einer fünfstufigen Bewertungsskala (von „trifft gar nicht zu“ bis „trifft völlig zu“) eingeschätzt werden sollen. Zur Datenerhebung im vorliegenden Projekt werden die Items für den Bereich der Elementarbildung angepasst.
Einstellungen zu Inklusion
Die Einstellungen der Fachkräfte zu Inklusion wird entweder mit einer für Kindertagesstätten adaptierten Version des deutschsprachigen „My Thinking about Inclusion“ (MTAI) Fragebogens (Grönke & Sarimski, 2018) oder mit der deutschsprachigen „Multidimensional Attitudes toward Preschool Inclusive Education Scale“ (MATPIES) (Lohmann et al., 2016) erhoben. Beide Fragebögen bestehen aus einer Anzahl an wertenden Aussagen zu Inklusion in Kindertagesstätten (MTAI: 23; MATPIES: 18), die von den Befragten auf einer vier- bzw. fünfstufigen Bewertungsskala beurteilt werden sollen.
Allgemeine Selbstwirksamkeitserwartungen
Es kann davon ausgegangen werden, dass Sichtweisen auf, beziehungsweise Einstellungen zu Inklusion mit den Selbstwirksamkeitserwartungen pädagogischer Fachkräfte zusammenhängen (Scheer et al., 2015), weshalb diesem Konstrukt in der Forschung eine hohe Bedeutung beigemessen wird (Sung & Melzer, 2014; Tschannen-Moran & Woolfolk Hoy, 2001). In dieser Studie werden die allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartungen (Bandura, 1997; Schwarzer & Jerusalem, 2002) der teilnehmenden Fachkräfte mithilfe der SWE-Skala von Jerusalem und Schwarzer (1999) erfasst. Die Skala besteht aus zehn Aussagen (z.B. „Auch bei überraschenden Ereignissen glaube ich, dass ich gut mit ihnen zurechtkommen kann.“), die auf einer vierstufigen Bewertungsskala beurteilt werden sollen.
Der interne Projektbericht wurde der kooperierenden Trägergemeinschaft vorgelegt. Eine Fachpublikation befindet sich in Vorbereitung.
Erste öffentliche Einblicke finden sich auf folgendem Poster (Link zu Researchgate): http://dx.doi.org/10.13140/RG.2.2.17325.97769