Meine Pflanzenwahl war teilweise objektiv (Welche Pflanze lässt sich möglichst leicht zeichnen? Bei welcher kann ich die Farben am effektivsten zur Wirkung bringen?) und manchmal subjektiv (Welche Pflanze gefällt mir denn am meisten? Habe ich eventuell sogar einen Bezug zu einer?) bestimmt. Gerade die Himbeere war nicht einfach zu zeichnen, trotzdem gefiel sie mir, erinnerte mich unterbewusst wahrscheinlich an die Sommerzeit, in der ich sie gerne esse. Auf die Sonnenblume kam ich durch die Frage, was für eine Pflanze ich denn wäre, wenn ich eine wäre. Sonnenblumen sind farbenfroh, dekorativ - sowohl in der Natur, als auch in Innenräumen - und bereiten mir gute Laune. Schon als Kind faszinierte mich die Tatsache, dass eine Blume mit der Sonne „mitgeht“.
Kunst war für mich immer schon eine Herausforderung. Besonders Farbverläufe sind schwierig. Bei allen Bildern habe ich mir damit schwergetan, zwischen „wichtigen“ und „unwichtigen“ Details zu unterscheiden. Teilweise habe ich mich in einzelnen Härchen am Stiel verloren, während der Kopf der Blume noch intensive Zuwendung benötigte. Wie weit geht man beim Skizzieren und welche Details sind wichtig für das Bild, welche lenken vom großen Ganzen ab? Fragen, die ich mir auch im Nachhinein noch stelle. Leichter als das Zeichnen vom Orginial hingegen fiel mir das Zeichnen anhand eines Fotos der jeweiligen Pflanze. Ich mag es, wenn ich nicht frei zeichne, sondern eine Vorlage habe, auf die ich zurückgreifen kann. Das gibt mir Sicherheit und ich bin weniger gestresst, ob mein Bild so wird, wie ich das möchte.
Stolz bin ich darauf, nicht aufgegeben und manche Zeichnungen zufriedenstellend zu Ende gebracht zu haben. Ich bin leider keine große Künstlerin, habe mich im Kurs aber definitiv weiterentwickelt und Techniken (kennen-)gelernt, die ich versuchen werde, in meine pädagogische Arbeit einfließen zu lassen.