Ziel des Projekts "Lehren aus der Lehre... in Zeiten von Corona" war es, die pandemiebedingten Erfahrungen aus der Lehre an Schulen und Hochschulen nicht resonanzlos verklingen zu lassen, sondern den Diskurs über Stärken und Erfolge, aber auch Misserfolge und Herausforderungen zu entfachen sowie ein gemeinsames Nachdenken über 'gute Lehre' anzustoßen.
Entstanden ist eine umfängliche Kollektion aktueller Studien und Evaluationen, guter Ideen, inspirierender Erfahrungsberichte sowie innovativer Konzepte für Hochschulen und Schulen von Forschenden und Lehrenden aus Hochschulen und Schulen in Deutschland sowie international.
In den Jahren 2021 und 2022 widmeten sich gleich drei Publikationsprojekte diesem Themenschwerpunkt: Beiträge zum Thema wurden in der 21. Online-Ausgabe und der 22. Online-Ausgabe der LBzM - sowie einer Print-Ausgabe im kopaed-Verlag veröffentlicht.
Ansprechpartner*innen: Prof. Dr. Thomas Knaus, Dr. Thorsten Junge und Olga Merz, M.A., MBA
Abt. Biologie: Prof. Dr. Steffen Schaal und Dr. Petra Baisch
Abt. Deutsch: Jun.-Prof. Dr. Jan M. Boelmann
Abt. Englisch: Prof. Dr. Jörg-U. Keßler, Dr. Annika Jokiaho
Abt. Musik: Prof. Dr. Peter Imort, Dennis Trier
Abt. Medienpädagogik: B.A. sc. Daniel Autenrieth, Dr. Thorsten Junge, Dr. Jan-René Schluchter, M.A. Daniel Trüby
Abt. Sport: Dipl.-Päd. Anja Marquardt
Institut für Mathematik und Informatik: Prof. Dr. Christine Bescherer, Dipl. Math. Andreas Fest
Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik (Universität Würzburg): Prof. Dr. Sanna Pohlmann-Rother, Dr. Anja Kürzinger
Rosenstein-Grundschule Stuttgart: Kai Wiemers (ehemaliger Konrektor)
Projektleitung: Prof. Dr. Horst Niesyto und Dr. Thorsten Junge (Abteilung Medienpädagogik)
Projektkoordination: Dipl. Soz.-Päd. Robert Rymeš, Dr. Katrin Schlör (bis 28.02.18) und Julian Ehehalt B.A. (ab 15.04.18)
Teilprojekt 1: Intermediales Geschichtenverstehen und digital Storytelling
Jun.-Prof. Dr. Jan M. Boelmann, Dipl. Soz.-Päd. Robert Rymeš
In Teilprojekt 1 steht das Verstehen und Erzählen von Geschichten in verschiedenen medialen Formen im Zentrum. Auf Grundlage des intermedialen Geschichtenverstehens werden Möglichkeiten und Grenzen verschiedener Medien herausgearbeitet und anschließend eigene Wege des Geschichtenerzählens mit digitalen Medien erprobt. Insbesondere für Kinder mit schlecht ausgeprägter Lesefähigkeit bietet dieses Vorgehen einen erfolgversprechenden Ansatz, literarische Kompetenz wie auch Medienkompetenz auszuprägen.
Teilprojekt 2: Neue Formen des digitalen Lernens – fächerübergreifender Unterricht mit dem iPad
Daniel Autenrieth, Dipl.-Päd. Anja Marquardt, Prof. Dr. Horst Niesyto, Dr. Thorsten Junge
Studierende gestalten einen Kinderroman als Multi-Touch-iBook (Integration von Audio, Video, Grafiken etc.) in einem projektbezogenen Hochschulseminar. In einem weiteren Schritt erstellen sie ein an das Multi-Touch-iBook angepasstes Spiel, welches wichtige Aspekte von Computational Thinking vermittelt. Aus beiden Arbeitsschritten entstehen ein Entwurf und praktische Materialien für einen Unterrichtsversuch in einer 4. Klasse der Partnerschule, der anschließend ausgewertet und reflektiert wird.
Dokumentation zu Teilprojekt 2
Teilprojekt 3: Trickfilm in der Grundschule
Prof. Dr. Peter Imort, M.A. Daniel Trüby, Dennis Trier (B.Mus)
Im Teilprojekt 3 Trickfilm in der Grundschule erproben Studierende kreative, pädagogisch geleitete Animationskonzepte in Bild und Ton und setzen diese in Workshops mit GrundschülerInnen um. Es soll dabei um die Frage gehen, inwiefern die Dimensionen Musik, Geräusche, Audioaufnahmen etc. und das animierte Bewegtbild von Trickfilmen gezielt Synergien bilden können und wie kreativer Selbstausdruck von Kindern hier verortet werden kann.
Das Projekt gliedert sich in die Teile (1) Vorbereitungsseminar an der Hochschule (2) eigenständige Vorbereitung der Praxisdurchführung an der Schule, (3) Durchführung des Projekts an der Schule und (4) Reflexion an der Hochschule.
Teilprojekt 4: Natur und Kultur ‚erspielen’ – Geogames gestalten im Sachunterricht
Dr. Petra Baisch, Prof. Dr. Steffen Schaal; Dr. Katrin Schlör und Dr. Thorsten Junge
Im Teilprojekt Kultur und Natur erspielen erkunden Schüler*innen die schulnahe Umgebung, sie halten ihre Ergebnisse mit Hilfe von Tablets fest und gestalten in Gruppen Stationen einer digitalen Schnitzeljagd für Gleichaltrige, Besucher der Schule oder des Rosensteinparks.
Dabei werden entsprechend der theoretischen Grundlagen (Design-Based-Research, Lernen durch Lehren, Game-based Learning) sowohl fachliche wie auch medienbezogene Kompetenzen gefördert, die Lernenden wechseln die Perspektive hin zum Gestalter von Lern- und Informationsangeboten.
Teilprojekt 5: Gaming im Sportunterricht – virtuelle Bewegungsräume schaffen reale Bewegungsanlässe
Dipl.-Päd. Anja Marquardt, Dr. Katrin Schlör, Daniel Autenrieth
„Gaming“ in der Sporthalle befasst sich mit dem Transfer von Games (z.B. Mario Kart) aus der virtuellen Welt in das Spiel- und Bewegungserlebnis in der „realen“ Welt. Das Wagnis aus der Fantasie der „virtuellen“ Welt dient somit als besonderer Reizfaktor für Bewegungs- und Spielexperimente in der Sporthalle. Aus scheinbar reinen Fingerbewegungen bzw. Bewegungen auf dem Bildschirm werden Körperbewegungen in der Sporthalle und umgekehrt. Gegenstand der Untersuchung sind die Gestaltungs- und Bildungspotenziale der Einbeziehung von Games im Sportunterricht der Primarstufe.
Dokumentation zu Teilprojekt 5
Teilprojekt 6: Mathematik und Informatische Bildung
Prof. Dr. Christine Bescherer, Dipl. Math. Andreas Fest, Dr. Thorsten Junge
Studierende machen in den Begleitseminaren erst selbst in speziell entwickelten Mikrowelten eigene Erfahrungen mit dem IT-gestützten Mathematiklernen bzw. der Entwicklung und Umsetzung von Algorithmen. Danach bereiten sie in IT-gestützten Mikrowelten mathematische Themen schülergerecht auf und erproben sie mit den Schüler/innen. Diese Mikrowelten werden evaluiert, optimiert und dann frei zur Verfügung gestellt.
Teilprojekt 7: Digitales Lernen im Grundschulenglischunterricht
Dr. Annika Jokiaho, Prof. Dr. Jörg-U. Keßler, Dipl. Soz.-Päd. Robert Rymeš
Der Medieneinsatz im Grundschulenglischunterricht kann zahlreiche Grundforderungen sowohl der Sprachdidaktik (native speaker, authentische Lernkontexte, interkulturelles Lernen) als auch der Mediendidaktik unterstützen. Folgende Aspekte stehen im Mittelpunkt des Teilprojekts:
Idealerweise ergänzen sich Fach- und Mediendidaktik zu einer lernerzentrierten, mediengestützten Englischdidaktik für den Grundschulunterricht.
Teilprojekt 8: Lebens.Lern.Raum Rosensteinschule – Medien-AGs im Rahmen des Ganztagsangebots
Dr. Katrin Schlör (bis 28.02.2018); Julian Ehehalt B.A. (ab 15.04.2018)
Der Schwerpunkt aller vorigen Konzepte liegt auf handlungsbezogenen, produkt- und prozessorientierten Verfahren, die im Regelunterricht realisierbar sind. Zusätzlich sollen am Nachmittag an der Rosensteinschule AGs angeboten werden, in denen interessierte Schüler*innen ihre Medienkompetenzen weiterentwickeln und individuelle Vorhaben aus den Lernaktivitäten am Vormittag vertiefen können. Ein Teil dieser Angebote wird einen Schwerpunkt auf visuelle und audiovisuelle Ausdrucksformen mit digitalen Medien legen. Hier besteht die Chance, Bildungs- und Lernprozesse mit digitalen Medien in inklusiven Settings zu entwickeln, die mediale Produktion mit Sprachförderung verknüpfen.
Fort- und Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte
Julian Ehehalt B.A.
Um die gewonnen Erkenntnisse nachhaltig in der Schulpraxis zu verankern, werden im Rahmen des Projekts verschiedene Angebote der Fort- und Weiterbildung für Lehrkräfte etabliert.
Im Laufe des Projekts wird ein Arbeitskreis „Medienbildung in der Grundschule“ initiiert, der interessierten Lehrkräften aus der 2. und 3. Phase der Lehrerbildung sowie weiteren Akteuren im Bereich der Medienbildung an Grundschulen in der Region Stuttgart/Ludwigsburg eine Gelegenheit für einen praxisnahen Erfahrungsaustausch bietet. Des Weiteren ist die Etablierung eines kontinuierlichen, niedrigschwelligen Fort- und Weiterbildungsangebots sowohl an der Projektschule und der Pädagogischen Hochschule, als auch in Kooperation mit weiteren Institutionen geplant.
Zum Abschluss unseres Projekts dileg-SL (gefördert von der Deutsche Telekom-Stiftung) ist unsere Publikation "Digitale Medien in der Grundschullehrerbildung. Erfahrungen aus dem Projekt dileg-SL." beim kopaed-Verlag in der Schriftenreihe Medienpädagogik interdisziplinär erschienen.
Sämtliche Texte stellen wir zusätzlich an dieser Stelle unter der Creative-Commons-Lizens CC BY-NC-SA Deutschland 4.0 zur Verfügung. Bitte weisen Sie bei der Verwendung der Texte auf das Gesamtwerk und die Herausgeber hin.
Digitale Medien in der Grundschullehrerbildung
Birgit Schmitz: Digitale Medien in der Grundschullehrerbildung. Erfahrungen aus dem Projekt dileg-SL (Vorwort)
Jörg-U. Keßler: Einsatz digitaler Medien in der Grundschule: Es kommt darauf an, was man daraus macht! (Vorwort)
Horst Niesyto: Digitales Lernen Grundschule – Ausgangsüberlegungen, Ziele und Strukturen des Entwicklungsprojekts dileg-SL
Projekterfahrungen aus den Teilprojekten von dileg-SL
Jan M. Boelmann, Lisa König und Robert Rymeš: Vom Storyboard zum eigenen Film. Schul- und Hochschulpädagogische Erfahrungen aus dem Teilprojekt „Intermediales Geschichtenverstehen und Digital Storytelling“
Anja Marquardt und Daniel Autenrieth: Neue Formen des digitalen Lernens – fächerübergreifender Unterricht mit dem iPad
Peter Imort und Daniel Trüby: Zwischen Märchenwesen und Wasserkreislauf. Gestaltungsorientierte Trickfilmproduktionen mit Drittklässlern. Aspekte eines interdisziplinären Projekts der Medien- und Musikpädagogik
Steffen Schaal: NaKueg! – Natur und Kultur erspielen! Geogames als Vehikel zum Ausbau digitalisierungsbezogener Kompetenzen bei angehenden Sachunterrichtslehrkräften
Anja Marquardt: Gaming im Sportunterricht – virtuelle Bewegungsräume schaffen reale Bewegungsanlässe
Christine Bescherer und Andreas Fest: Mathematik und informatische Bildung. Programmieren mit Scratch.
Robert Rymeš, Jörg-U. Keßler und Annika Jokiaho: Das didaktische Potential von Tablets im Englischunterricht der Grundschule. Ein unterrichtspraktisches Projekt im Kontext der Lehrer- und Lehrerinnenbildung.
Katrin Schlör und Julian Ehehalt: Lebens.Lern.Raum Rosensteinschule. Die Verknüpfung von schulischen und außerschulischen Lebens- und Lernräumen unter medienpädagogischen Gesichtspunkten
Datenschutzrechtliche und technische Aspekte
Robert Rymeš und Ulrich Iberer: Datenschutzrechtliche Aspekte bei der Durchführung medienbasierter Schulprojekte
Robert Rymeš, Anja Koppenhöfer und Jakob Reichel: Technische Ausstattungsfragen hinsichtlich der Nutzung mobiler Endgeräte an Schulen und Hochschulen
Jan M. Boelmann, Lisa König und Robert Rymeš: Actioncams und Kameraroboter. Ein mobiles Konzept zur technischen Umsetzung von Unterrichtsvideografie
Evaluation im Projekt „Digitales Lernen Grundschule“
Horst Niesyto: Ergebnisse des Entwicklungsprojekts dileg-SL. Kernpunkte in teilprojektübergreifender Perspektive.
Thorsten Junge: Ergebnisse des Entwicklungsprojekts dileg-SL. Eindrücke und Befunde aus den begleitenden Befragungen der Dozenten-Teams.
Anja Kürzinger und Sanna Pohlmann-Rother: Die videogestützte Evaluation im Projekt dileg-SL. Leitfragen, Ergebnisse und Perspektiven für die Grundschullehrerbildung.
Thorsten Junge und Horst Niesyto im Gespräch mit Kai Wiemers und Jakob Reichel: Das Projekt dileg-SL aus der Perspektive der Schulleitung.
Stefan Aufenanger, Marion Brüggemann, Izumi Klockmann und Andreas Breiter: Ergebnisse der Begleitstudie zum Projekt „Digitales Lernen Grundschule“
Grundbildung Medien in der Grundschullehrerbildung – Reflexionen zur Nachhaltigkeit von Projekterfahrungen
Thorsten Junge, Horst Niesyto und Robert Rymeš: Überlegungen zur Nachhaltigkeit des Entwicklungsprojekts dileg-SL
Thomas Knaus und Horst Niesyto: Digitale Medien in der Grundschule. Ein Gespräch über Herausforderungen und Chancen für Schule und Lehrerinnen- und Lehrerbildung
Thomas Irion und Carina Ruber: Das FluX-Prinzip der PH Gmünd. Auf der Suche nach Antworten für die kontextuellen Herausforderungen einer „Digitalen Bildung“ in der Grundschule.
Uta Hauck-Thum, Michael Kirch und Kai Nitsche: Mit Medien lehren und lernen – aus Zufall wird Verbindlichkeit
Ilka Goetz und Ulrich Kortenkamp: Die Umsetzung der Medienbildung in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung an der Universität Potsdam – initiiert durch ein fachdidaktisches Entwicklungsvorhaben
Auf der kopaed-Seite zum Buch gibt es einen digitalen Anhang zum Download:
www.kopaed.de
Die Handreichung Datenschutz ist im Rahmen des Entwicklungs- und Forschungsprojekts Digitales Lernen Grundschule Stuttgart/Ludwigsburg (dileg-SL) der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg (PH) entstanden.
Download Handreichung Datenschutz für den Einsatz digitaler Medien in der Grundschule.pdf
Download Muster-Vorlage Informierte Einwilligung.docx
Medienbildung ist im Bildungsplan 2016 (Baden-Württemberg) auch an Grundschulen als „Leitperspektive“ verankert. Zur Art und Weise und zum Umfang der Verankerung gibt es unterschiedliche Einschätzungen. Bezüglich der Umsetzung sind zwar einzelne Konzepte und Unterrichtsvorschläge vorhanden, aber insgesamt mangelt es an einer kontinuierlichen Weiterentwicklung und an einer Vernetzung von Lehrkräften und weiteren Medienbildungsakteuren, um Erfahrungen auszutauschen.
Diese Plattform wollte die Projektgruppe „Digitale Medienbildung Grundschule Stuttgart/Ludwigsburg“ (dileg-SL) schaffen und hat die Neugründung eines Arbeitskreises "Medienbildung in der Grundschule" initiiert. Diese Initiative wurde sehr positiv vonseiten der teilnehmenden Akteure aus Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften aufgenommen. Der Arbeitskreis trifft sich an wechselnden Standorten im Großraum Stuttgart und vernetzt sich darüber hinaus virtuell auf der Plattform Moodle. Ziel ist die Identifikation von Synergien und Kooperationsmöglichkeiten. Dabei besteht Raum für den Austausch über Good-Practice-Beispiele, sowohl hinsichtlich Unterricht als auch Fortbildung von Lehrkräften, sowie für übergreifende Leitfragen, wie bspw. hinsichtlich des Mehrwerts digitaler Medien.
Interessierte sind jederzeit herzlich eingeladen, an dem Arbeitskreis mitzuwirken. Ansprechpartner: Robert Rymes