Innerhalb der Fachdidaktik steht die klassische Textarbeit im Fach Wirtschaft in starker und begründeter Konkurrenz zu anderen domänenspezifischen Methoden. Aus dieser produktiven Konkurrenz um die knappe Ressource „Unterrichtszeit“ resultiert die Frage nach dem Umfang und der Art von Textarbeit im Wirtschaftsunterricht.
Zugespitzt formuliert: Wie viel und welche Form von Textarbeit braucht das Fach Wirtschaft? Und weiter: Ist Textarbeit nur ein notwendiges Übel auf dem Weg zur Vermittlung der fachspezifischen Kompetenzen oder steckt in dieser Form der Wissensaneignung auch ureigenes Potential für die ökonomische Bildung?
Ausgehend von diesen Leitfragen soll grundlegend geprüft werden, welcher Textbegriff und welches Aufgabenverständnis konservativen Formen der Textarbeit im Fach Wirtschaft zugrunde liegen, um in einem weiteren Schritt dann herauszuarbeiten wie diese klassischen Aufgabenformate durch neue Konzepte und Methoden sinnvoll ergänzt werden können.
Zu diesem Zweck werden innovative Formen der Textarbeit auch unter Zuhilfenahme prominenter Konzepte der Leseförderung und des DAZ/DAF-Unterrichts entwickelt, an domänenspezifische Anforderungen der ökonomischen Bildung anschlussfähig gemacht und im Sinne der Unterrichtsentwicklungsforschung (sensu Prediger) methodisch gerahmt und erprobt.