Projektbeschreibung:
Die Begleitstudie verfolgte das Ziel, die Qualität und Wirkung des als Workshopserie angelegten Projekts worldlab systematisch und im Längsschnitt zu untersuchen. Die für das Projekt erwarteten Wirkungen adressierten laut Ausschreibung eine individuelle, eine schulische und eine gesellschaftliche Ebene. Im Rahmen der Begleitstudie sollten diese angestrebten Wirkungen über einschlägige psychologische Konstrukte operationalisiert und deren Erreichungsgrad überprüft werden.
Das Team der begleitenden Evaluation bestand aus drei Arbeitsgruppen mit drei einander ergänzenden Forschungszugängen. Entsprechend war die Begleitforschung in drei Teilprojekten (TP) angelegt:
Ergebnis:
Die wissenschaftliche Begleitevaluation des interkulturellen Begegnungsprojekts worldlab untersuchte dessen Wirksamkeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Als entscheidend für den Erfolg des Projekts kristallisierte sich deutlich die Rolle der Teamer*innen heraus: Sie benötigen Freiheitsgrade, sich vom worldlab-Manual situationsangemessen lösen zu dürfen, etwa um Impulse aus den Schüler*innengruppen aufzugreifen und weiter zu verfolgen. Ein allzu starres Verharren am Manual verhindert, dass die Teamer*innen auf die Schüler*innen eingehen können. Zweitens ist der Aspekt der Begegnung zweier Schulklassen unerlässlich für das Gelingen des angestrebten Lernerfolgs in Bezug auf Perspektivenübernahme, Konfliktlösung und konstruktives Miteinander in den Schülergruppen. Drittens ist die Anpassung der Workshopmaterialien an die Schulform und Altersgruppe der Schüler*innen eine wichtige Voraussetzung für das Erreichen der Ziele von worldlab. Ursprünglich waren die Materialien für berufliche Schulen entwickelt worden, so dass sie sich nur sehr bedingt auch für jüngere Schüler*innen uneingeschränkt eignen. Die Begleitevaluation hat ferner gezeigt, dass auch die Kontrollgruppe (ohne Teilnahme an worldlab) durch die pädagogische Arbeit der Lehrkräfte vor Ort sichtbare Lernerfolge in Bezug auf prosoziale Einstellungen und Haltungen erzielt hat. Für die künftige Gestaltung externer Projekte an Schulen kann entsprechend auf die pädagogische Expertise vor Ort zurückgegriffen werden. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass die Schüler*innen die Workshops im Mittel positiv erlebt haben: Sie fühlten sich sozial eingebunden, waren interessiert an den Inhalten und hatten das Gefühl, aktiv mitgestalten zu können und etwas zu lernen. Das Erleben ist dabei zudem mit den Interaktionen mit den Teamer*innen assoziiert, was wiederum auf deren Schlüsselrolle für das Gelingen von worldlab hinweist. Für eine bessere Passung zu den jeweiligen schülerseitigen Voraussetzungen sollten für unterschiedlichen Altersgruppen und Schularten eigene Manuale erarbeitet werden, die auf die Reflexionsfähigkeit der Teilnehmenden Rücksicht nehmen. Außerdem wäre es wichtig, Aufgaben und Übungen so zu gestalten, dass keine oder nur wechselseitige Abhängigkeitsverhältnisse entstehen, um eine gleichberechtigte Teilhabe aller Beteiligten zu ermöglichen, die Voraussetzung für eine erfolgreiche Begegnung in interkulturellen Kontexten ist.
Laufzeit: 2020-2023
Förderer: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Projektpartner: