Susie Pochert (WiSe 22-23: M9/B4)
Im Seminar von Susie Pochert im WiSe 2022/23 standen die eigenen (Lebens-)Träume als persönliche Ressource und (noch) nicht gelebtes Potential für die eigene Lebensgestaltung im Mittelpunkt. Sie haben sich mit folgenden Fragen beschäftigt: Was braucht es, um sich selbst, anderen und der sich ständig im Wandel befindenden Welt mutig zu begegnen? Wie können vorhandenen Ressourcen gestärkt werden? Gibt es noch unentdeckte „Schätze“, die erst noch ans Licht gebracht werden wollen? Mit künstlerischen Methoden, wie Tanz, Theater, Malen, kreatives Schreiben haben sie ihre eigenen Potenziale auf kreative Weise erforscht und reflektiert.
Wie sehen die Träume für die persönliche, aber auch für die kollektive Zukunft aus? Welche Träume wollen gelebt werden?
Die Träume wurden mit bunten Farben aufs Papier gebracht, anschließend in Bewegung und Tanz „übersetzt“ und mit der Gruppe geteilt. „Was sehe ich? Was fühle ich? Was berührt mich, wenn ich meine Träume in Bewegung bringe, aber auch, wenn ich die Träume der anderen erlebe?"
Nach der Verkörperung der Träume entstanden durch kreative Schreibmethoden auch persönliche Texte zu den Träumen.
Emelie Ulmer und Mona Haberl geben in Form eines Interviews einen Einblick in ihre (Lebens-)Träume, die Entwicklung von eigenen Choreografien und das Erleben der Aufführung der gemeinsamen Performance am Abend der Vernissage:
Zum Prozess: Hatten Sie Vorerfahrungen im Bereich Tanz?
Ja, ich tanze seit ich 5 Jahre alt bin in einem Faschingsverein. Hier gibt es zwei Tanzarten, den Marschtanz und den Showtanz.
Sie haben bei der Präsentation bei der Frübissage Ihre Träume mit eigenen Choreographien durch Tanz und Bewegung zum Ausdruck gebracht? Können Sie den Prozess beschreiben, also wie Sie im Seminar vorgegangen sind, damit am Ende diese berührende Choreographie entstanden ist?
Zuerst habe ich mir überlegt, was meine Träume zum einen für mich, aber zum anderen auch für die Welt sind. Dann habe ich ohne lange zu überlegen angefangen, diese Träume zu malen. Hier habe ich Symbole verwendet und versucht, die Bilder in meinem Kopf aufs Blatt Papier zu bringen. Anschließend ging es darum, für jeden Traum eine Anfangs- und eine Schlussbewegung zu finden. An dieser Stelle bin ich mehr nach dem Gefühl gegangen, was ich bei meinem Träumen empfinde und welche Bewegungen das am besten ausdrücken. Ich habe Mehreres ausprobiert und so am Ende meine Choreographie gefunden.
Zum persönlichen Erleben: Wie haben Sie diesen kreativen Prozess persönlich erlebt? Gab es Höhen und Tiefen?
Es war schön, da es keinen Druck gab. Es gab kein richtig oder falsch, weil es ja die eigenen Träume sind und die eigene Interpretation von ihnen. Ein Hoch war für mich rückblickend zu sehen, was für etwas Tolles und Besonderes am Ende dieses Prozesses entstanden ist. Ein Tief gab es nicht.
In der Ausschreibung zum Seminar stand: Gibt es noch unentdeckte „Schätze“, die erst noch ans Licht gebracht werden wollen? Haben Sie für sich solche „Schätze“ entdecken können?
Ich habe für mich als „Schatz“ mitgenommen, dem Tanzen auf einer anderen Ebene zu begegnen, Choreografien mit einem emotionalen Sinn entstehen zu lassen und nicht, wie aus meinen bisherigen Erfahrungen, Tänze zur Musik zu entwerfen und diese in der Gruppe zu üben.
Was hat Sie bei Ihrem persönlichen Prozess überrascht oder besonders berührt?
Es war - wie bereits gesagt - eine andere Art mit Tanzen umzugehen. Ich fand es schön, dass man sich ganz darauf einlassen konnte und die Bewegungen einen emotionalen Hintergrund hatten, die man durch Bewegungen zum Ausdruck bringen konnte.
Was war es für ein Gefühl die persönlichen Träume einem Publikum zu zeigen? Haben Sie Feedback vom Publikum erhalten?
Anfangs war ich unsicher, wie unser Auftritt auf das Publikum wirkt. Da ich dann aber abschließend nur positive Rückmeldung bekommen habe, war ich stolz auf unser Ergebnis: den Tanz, den wir uns gemeinsam als Gruppe erarbeitet haben.
Zusammenarbeit: Wie war die Zusammenarbeit mit der Gruppe? Haben Sie sich sicher gefühlt?
Zu Beginn waren wir uns alle fremd. Ich habe mich etwas unsicher gefühlt bei den einzelnen Übungen, da man immer wieder aus sich herauskommen musste. Je öfter wir uns aber zum Seminar getroffen haben, desto mehr sind wir als eine Gruppe zusammengewachsen, in der man sich keine Gedanken machen musste, ob die Bewegung komisch aussieht, oder, was die anderen jetzt von mir denken. Das finde ich sehr schön.
Erkenntnisgewinn: Welche Erkenntnisse und Erfahrungen nehmen Sie aus dem Seminar mit für sich persönlich, aber auch für Ihre zukünftige Arbeit als Kindheitspädagogin?
Für mich persönlich, aber auch für die Arbeit mit Kindern, nehme ich mit, dass es sich lohnt und wertvoll sein kann, sich mit einem Thema auf verschiedene Weisen auseinanderzusetzen. Durch Malen, Schreiben und Bewegungen zur Musik bekommt man vielfältige Zugänge, die eine ganzheitliche, sowie emotionale Auseinandersetzung mit dem Thema ermöglichen.
Was gibt es sonst noch zusagen/ zu ergänzen? Gibt es noch eine weitere Reflexionsfrage?
Es war sehr schön, ein Seminar zu haben, indem man selbst kreativ werden konnte und, indem nicht zwingend der Lerngewinn für die spätere Arbeit im Vordergrund stand, sondern die Persönlichkeitsentwicklung und die Erfahrungen für einen selbst.
Zum Prozess: Hatten Sie Vorerfahrungen im Bereich Tanz?
Ja, ich habe als Kind Ballett getanzt, danach für 5 Jahre Hip-Hop und für ein Jahr Female Dance getanzt.
Sie haben bei der Präsentation bei der Frübissage Ihre Träume mit eigenen Choreographien durch Tanz und Bewegung zum Ausdruck gebracht? Können Sie den Prozess beschreiben, also wie Sie im Seminar vorgegangen sind, damit am Ende diese berührende Choreographie entstanden ist?
Als allererstes haben wir uns einen passenden Film zu dem Thema angeschaut. Danach haben wir angefangen, unsere Träume zu verschriftlichen, konkret: Wir haben zuerst jede für sich eine eigene Mind-Map mit den unterschiedlichen Träumen erstellt. Dann durften wir unsere Träume auf Papier malen. Unsere gemalten Träume waren dann unsere Vorlage für den Tanz. Jede hat sich zu seinen einzelnen gemalten Träumen eine passende Anfangs- und Endbewegung ausgedacht und getanzt.
Diese ganzen Bewegungen haben daraufhin wieder bei jeder selbst zu einem Tanz geführt. Daraufhin haben wir uns immer zu zweit zusammengetan und jeweils unsere Träume gegenseitig vorgetanzt. Am Ende hat jede von jeder den eigenen Tanz sehen dürfen. Wir haben uns dann zusammengestellt, eine Musik laufen lassen und jede konnte dann zum für sie passenden Zeitpunkt und selbst ausgewählten Traum tanzen. Dadurch konnten wir viele Ideen sammeln und schauen, was schön aussieht. Letztendlich haben wir dann aus unseren ganzen Träumen eine Choreografie entworfen. Es hat sehr viel Spaß gemacht und war eine schöne Erfahrung. Wir sind als Gruppe sehr gut zusammengewachsen.
Zum persönliches Erleben: Wie haben Sie diesen kreativen Prozess persönlich erlebt? Gab es Höhen und Tiefen?
Ich habe diesen Prozess als sehr positiv wahrgenommen, denn es war eben auch mit sehr viel Spaß verbunden. Durch dieses Seminar musste jede ein bisschen aus ihrer Komfortzone und eigenen Schutzmauer treten. Dies war Anfangs gar nicht so leicht, jedoch um so öfter das Seminar Empowerment stattgefunden hat, umso leichter fiel es einem, loszulassen. Sobald jede mit der Seminar-Gruppe vertraut war, war es kein Problem mehr, sich zu öffnen.
In der Ausschreibung zum Seminar stand: Gibt es noch unentdeckte „Schätze“, die erst noch ans Licht gebracht werden wollen? Haben Sie für sich solche „Schätze“ entdecken können?
Ich glaube, dass ich meinen Schatz zur „Ruhe“ gefunden habe: die Ruhe und Entspannung zu mir selbst.
Was hat Sie bei Ihrem persönlichen Prozess überrascht oder besonders berührt?
Dass ich mich nach kurzer Zeit sehr gegenüber meiner Seminargruppe öffnen konnte und alle Übungen nicht mehr mit Scham verbunden waren. Unter anderem haben mich die individuellen Ergebnisse unterschiedlicher Dinge sehr überrascht und es war auch schön zusehen, wie unterschiedlich doch jede ist. Ich fand es im Allgemeinen sehr berührend, so tiefgründig über seine Träume nachzudenken und diese zum Ausdruck zu bringen.
Was war es für ein Gefühl die persönlichen Träume einem Publikum zu zeigen? Haben Sie Feedback vom Publikum erhalten?
Es war ein schönes Gefühl, unsere Träume dem Publikum zu zeigen. Es war sehr privat und gefühlvoll. Anfangs war die Angst da, vor so vielen Menschen unseren Tanz vorzuführen, doch dann, als wir alle angefangen hatten zu tanzen, verflog die Angst und es hat sehr viel Spaß gemacht. Ich find es auch toll, dass unser Publikum nicht wusste, welche Bewegung welchen Traum darstellt und die Zuschauenden deshalb rätseln konnten.
Zusammenarbeit: Wie war die Zusammenarbeit mit der Gruppe? Haben Sie sich sicher gefühlt?
Zu Beginn des Seminars musste man ankommen und sich lernen, zu vertrauen. Nachdem dieser Schritt relativ schnell eintrat, war nichts mehr unangenehm, man konnte sehr gut aus sich rauskommen, frei sein und sich sicher fühlen. Es war eine gute Übung, um zu sich selbst zu stehen.
Erkenntnisgewinn: Welche Erkenntnisse und Erfahrungen nehmen Sie aus dem Seminar mit für sich persönlich, aber auch für Ihre zukünftige Arbeit als Kindheitspädagogin?
Dass Vertrauen ein wichtiger Punkt ist, um aus sich herauszukommen und sich öffnen zu können, und, dass man keine Angst haben muss, verurteilt zu werden. Es ist wichtig, zu merken und zu verstehen, dass wir alle nur Menschen sind und jede/r sich auf eine positive Art und Weise unterscheidet. Das ist auch ein wichtiger Punkt für Kinder. Ebenso ist Bewegung wichtig für Kinder, um ihre Kreativität, ihr Körpergefühl, die Wahrnehmung für sich selbst und für andere zu fördern.
Was gibt es sonst noch zusagen oder zu ergänzen? Gibt es noch eine weitere Reflexionsfrage?
Mir hat das Seminar sehr großen Spaß gemacht und ich würde es immer wieder belegen.