Christine Kümmel (WiSe 22-23: M9/B4)
Im Seminar von Christine Kümmel im WiSe 2022-23 gestalteten die Studierenden eigene Handpuppen mit viel Liebe zum Detail und erweckten sie durch das Puppenspiel zum Leben. Neben menschlichen Figuren entstanden auch Tierfiguren und Fantasiewesen.
Myriam Müller und Caroline Heller haben Katharina Schneider im Rahmen eines Interviews im Januar 2023 über den Gestaltungsprozess und das Spielen mit einer selbsthergestellten Handpuppe Auskunft gegeben.
Liebe Myriam, gerade habe ich die Fotos Ihrer Handpuppe bestaunt, die Sie im Rahmen des Seminars von Frau Kümmel angefertigt haben. Mich würde interessieren, wie Sie auf die Idee zu "Max" gekommen sind und was Ihnen bei der Gestaltung der Handpuppe besonders wichtig war? Haben Sie schon Ideen, wie Sie Max in Ihrer Arbeit mit Kindern einbeziehen könnten?
Manchmal brauchen Kinder im Alltag einen guten Freund. Die Handpuppe Max ist von Beruf "guter Freund". Bei der Gestaltung war mir entsprechend eine freundliche Art wichtig. Max könnte mit jüngeren Kita-Kindern im Freispiel eine Tasse Tee trinken oder im Morgenkreis als "Geburtstags-Max" dem Geburtstagskind gratulieren. Mit älteren Kindergarten- oder Grundschulkindern könnte Max gemeinsam mit den Kindern überlegen, was denn eine gute Freundschaft ausmacht. Thema könnte auch sein, wie ich mit anderen umgehe, die nicht unbedingt zu meinem Freundeskreis gehören und was für einen Umgang die Kinder sich (die eigene Person betreffend) wünschen. Als guter Freund ist Max natürlich auch zum zuhören, trösten und Spaß haben da.
Liebe Caroline, von der deteillreichen Gestaltung Ihrer Handpuppe bin ich ganz beeindruckt. Darf ich nachfragen, wie Sie auf die Idee zum "Krokodil" gekommen sind und was Ihnen bei der Gestaltung der Handpuppe besonders wichtig war?
Auf die Idee gekommen bin ich, weil ich als Kind auch eine Krokodilhandpuppe hatte und weil Krokodile in verschiedenen Kinderliedern und Fingerspielen vorkommen. „Monster“ oder vermeintliche Monster sind bei den Kindern auch immer ein großes Thema und eignen sich gut um über Ängste oder Konflikte zu sprechen oder Missverständnisse, wenn jemand dann vielleicht doch nicht so gefährlich ist wie er oder sie zuerst wirkt. Schwäche und Stärke, Macht und Dominanz sind auch Themen, die man mit gefährlichen Tieren gut besprechen kann.
Mir war wichtig, dass die Figur einerseits noch grimmig wirkt, aber auch attraktive Attribute hat wie glitzernde Elemente (die vielleicht außerdem in einem etwas abgedunkelten Raum mit gezielten Lichtquellen auch noch gut zur Geltung kommen und etwas mysteriös und geheimnisvoll wirken). Um Gesprächsanlässe zu schaffen und zum Vergleichen und Beschreiben anzuregen, habe ich Möglichste viele verschiedene Materialien verwendet, z.B. auf die Schnauze auch noch etwas Wolle geklebt und drei verschiedene Ledersorten verwendet. Die Krone soll helfen, dem Krokodil eine Persönlichkeit zu verleihen und es etwas vermenschlichen. Es ist kein Wildtier, sondern ein König/in oder Prinz/esssin.
Haben Sie schon Ideen, wie Sie Ihr Krokodil in Ihrer Arbeit mit Kindern in der Kita einbeziehen könnten?
Das Krokodil kommt nächste Woche mit in den Morgenkreis und darf dann das Krokodil spielen, das versucht den Kakadu zu fressen. Vielleicht bekommt esin der Kita t einen Schlafkorb.
Gezeigt werden die Figuren der Reihe nach:
"Prinzessin Amira" von Kaoutar Baroudi, "Prinzessin" von Elpida Chatzilouka, "Chip, das Eichhörnchen" von Sofia Chatzilouka, "Krokodil" von Caroline Heller, "Max" von Myriam Müller, "Elllie, die Sorgenfresserin" von Claire Rossen, "Pilzi" und "Peki, der Hase" von Jelena Sikorski sowie "Der kleine Prinz" von Yurdagül Yilmaz.