„Denken lernen mit Geographie“ hat das Ziel, die Denkfertigkeiten und kognitiven Kompetenzen der Schüler durch Aufgabentypen zu fördern, die motivierend, kognitiv aktivierend und problemorientiert sind und sich leicht im Geographieunterricht umsetzen lassen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die metakognitive Reflexionsphase am Ende der Aufgabe. Nachfolgend werden neben einem Überblick über Ziele und Unterrichtsmethoden die wichtigsten didaktischen Prinzipien und Leitlinien zusammengefasst sowie Hinweise auf Hintergründe, Theoriegrundlagen und Forschungsliteratur gegeben. Die Texte wurden überwiegend aus den Theoriekapiteln von Band 1 und Band 2 entnommen (s.u.).
Bislang wurden im Projekt “Denken lernen mit Geographie“ verschiedene Methoden konzipiert und in 2 Bänden im Westermann-Verlag publiziert. Zu jeder Methode gibt es dort eine allgemeine Anleitung, drei ausführlich erläuterte Aufgabenbeispiele mit Kopiervorlagen und Hinweise zur Erstellung eigener Aufgabenbeispiele.
Methoden aus Band 1:
Diercke - Denken lernen mit Geographie.
Methoden 1
(Schuler, Vankan, Rohwer 2017)
Methoden aus Band 2:
Diercke - Mehr Denken lernen mit Geographie.
Methoden 2
(Schuler, Coen, Hoffmann, Rohwer, Vankan 2016)
Die Komplexität und das Anspruchniveau der Methoden varriieren.
Ein Beispiel für eine Methode mit mittlerem Komplexitätsgrad ist die Mystery-Methode, bei der Schüler einen Fall lösen müssen, indem sie viele kleine Informationskärtchen bekommen. Um den Fall lösen zu können, müssen sie Einzelinformationen bewerten, ordnen, miteinander vernetzen, unwichtige ignorieren und geschickte Schlussfolgerungen ziehen.
Auf der Seite "Aufgabenbeispiele" finden Sie viele inzwischen veröffentlichte Aufgabenbeispiele zu den verschiedenen Lernmethoden.
Drei Leitziele kennzeichnen das Projekt „Denken lernen mit Geographie“ (vgl. Leat 1998):
Um diese Leitziele erreichen zu können, werden im Projekt "Denken lernen mit Geographie" Methoden und Aufgabenbeispiele entwickelt, bei denen Schüler in der Auseinandersetzung mit geographischen Begriffen, Themen und Problemen auf eine motivierende Weise zum Nachdenken, Mitdenken und Weiterdenken angeregt werden.
Entscheidend ist dabei immer der Denkprozess, der zur Lösung der Aufgaben führt. Im Unterschied zu rein fachinhaltlich orientierten Aufgabentypen spielt deshalb hier die metakognitive Reflexionsphase eine entscheidende Rolle. Nach der inhaltlichen Besprechung sollen sich die Schüler bewusst machen, wie sie beim Lösen einer Aufgabe vorgegangen sind, welche Denkstrategien sie eingesetzt haben, wie eine optimale Lösungsstrategie aussehen könnte und in welchen anderen Zusammenhängen diese Strategien noch nützlich sein könnten.
Das Projekt „Denken lernen mit Geographie“ geht auf den britischen Geographiedidaktiker David Leat zurück, der Mitte der 1990er-Jahre an der University of Newcastle eine große Zahl solcher Methoden entworfen und unter dem Titel „Thinking Through Geography“ publiziert hat (Leat 1998, Nichols/Kinninment 2001). Daraus stammen die meisten oben genannten Methoden. Die didaktische Konzeption basiert auf fachdidaktischen und lernpsychologischen Theoriegrundlagen, die für das deutschsprachigen Projekt neu konzipiert und aufbereitet wurden. In den Theoriekapiteln in Band 1 und 2 (Schuler u.a. 2016, 2017) werden entsprechende Grundlagen aus Denkpsychologie, konstruktivistischer Lerntheorie, problemorientiert-situiertem Lernen und metakognitiver Reflexion detailliert vorgestellt.
Literatur aus dem Projekt:
Weitere Literatur zu Denken lernen mit Geographie / Thinking Through Geography: