Kulturtourismus ist ein attraktiver Wachstumsmarkt, der von Kultureinrichtungen, Touristikerinnen und -touristikern, von Politikerinnen und Politikern gleichermaßen geschätzt wird. Er bezieht sich auf Reisen, denen als Motiv in mehr oder minder großem Umfang eine kulturelle Aktivität zugrunde liegt. Als Kulturtouristin oder -tourist gilt dabei, wer zu Zwecken der Erholung, der Unterhaltung, des Lernens und/oder der Freizeitgestaltung kulturelle Angebote außerhalb seines Wohnorts wahrnimmt, typischerweise im Rahmen eines Tagesausflugs oder Kurzurlaubs.
Für ein erfolgreiches Marketing ist es wesentlich, zwischen verschiedenen Typen zu unterscheiden. So können Kulturtouristinnen und -touristen nur am Rande (sog. „Stolperer“ oder „Zufallsbesucher“) oder in vollem Umfang (sog. „heavy user“ oder „kenntnisreiche Kenner“) an Kultur interessiert sein oder aber sie nehmen kulturelle Angebote als eine Aktivität neben anderen Aktivitäten, wie z.B. Wandern oder Shopping, wahr (so genannte „Gelegenheitsbesucher“ oder „interessierte Neugierige“).
Auch in der anwendungsorientierten Forschung spielt Kulturtourismus eine wichtige Rolle. Im Mittelpunkt stehen Problemstellungen des Marketings und die Beantwortung der Frage, wie Kultureinrichtungen und Kulturreisende besser zusammenfinden können. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Potenzialen digitaler Medien, wie zum Beispiel Social Media, Apps oder Augmented Reality, und den Herausforderungen des Kulturtourismus im ländlichen Raum. Über laufende und abgeschlossene Projekte aus diesem Forschungsfeld informiert das Institut auf diesen Seiten.